Segen oder Fluch

Segen oder Fluch

Hast Du das Gefühl hochsensibel zu sein? Wurde Dir als Kind gesagt, Du seist ein „Sensibelchen“, „nimm Dir nicht alles so zu Herzen“, oder „Du bist so übersensibel“?

Ja, es gibt sie, die Menschen, die über ihre Sinne eine verstärkte innere Wahrnehmung haben. Große Menschenansammlungen, zu laute Geräuschkulisse, zu schnelle Geschwindigkeit, zu viele Geschmacksverstärker, im Allgemeinen zu intensive Eindrücke von außen wirken über die Sinne auf das Innere von Hochsensiblen ein.

Im Gegensatz zu „dickhäutigen Menschen“ reagieren Hochsensible auf all das intensiver. Ihr energetisches System, ihre Gefühle, Gedanken und Körperreaktionen werden plötzlich hochaktiv, können im Inneren Wellen schlagen und übermächtig werden. Dies kann eine große Belastung für diese Menschen darstellen und zum Fluch werden. Doch was ist nun der Segen, was ist der höhere Sinn hinter Hochsensibilität?

In der heutigen Gesellschaft herrscht ein Ringen um Erfolg, Macht, Geld, Anerkennung. Jede/r möchte vorne dabei sein. Jede/r möchte gesehen, gehört, wahrgenommen werden. Kaum jemand ist wirklich bereit, dem Gegenüber zuzuhören, es wahrzunehmen. Die Schnelllebigkeit der Zeit stellt einen Schleudergang unserer menschlichen Entwicklung dar. Kaum wurde etwas entdeckt, ist es auch schon wieder ein Auslaufmodell.

Ein Leben im Sein ist in den Hintergrund gerückt. Dort wo sich das „echte Leben“ abspielt, kann niemand mehr verweilen. Es ist ein Kampf ums Überleben auf vielen Ebenen unserer Existenz entstanden.

Ein Überleben in materieller Hinsicht, wie kann ich mir mein Leben weiterhin leisten? Ein Überleben in emotionaler Hinsicht, wo und mit wem kann es mir emotional gut gehen? Ein Überleben in beruflicher Hinsicht, was muß ich tun, um mir meine Existenz hier zu sichern? Diese „Überlebensliste“ könnte nun endlos weitergeführt werden.

Und dann gibt es sie, die Menschen, die diesem „Schleudergang“ der Zeit nicht folgen können; die Menschen, die ihr Umfeld intensiv wahrnehmen – in sich aufnehmen – mitfühlen, miterleben. Empathie ist die Bezeichnung, die es dann auf den Punkt bringt. Es gibt sie, die Menschen, für die es notwendig ist, immer wieder alleine zu sein, um aufzutanken, ihre Sinne von der Außenwelt in die Innenwelt zurückzuziehen, um nach innen zu lauschen.

Die Gratwanderung zwischen Fluch und Segen ergibt sich aus dem inneren Erleben der Hochsensiblen, wie sie heutzutage bezeichnet werden. Früher waren sie die Hohepriester, die Schamanen, die Heiler, die Brahmanen, die Geistigen, die Seher. Darin liegt der Segen, denn es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Menschen diese Gaben in sich tragen.

Sie sind es, die die Zeit anhalten, sie sind es, die ihr Umfeld mit all ihren Sinnen wahrnehmen, sie sind es auch die hinter die Kulissen und Masken blicken können. Hochsensible können in starren Strukturen nicht bestehen. Sie sind Kinder der Freiheit. Sie brauchen viel Zeit und Raum, um in ihrer Entfaltung nicht beschnitten zu werden.

Hochsensible sind Menschen, die ihre Multidimensionalität entfaltet haben. Ihre Bandbreite an Wahrnehmungen ist weiter, breiter, höher. Hochsensible stellen einen wichtige Position in der Gesellschaft dar, denn ohne sie gäbe es kein tiefes Mitgefühl, ohne sie wäre die Welt kalt und hart.

Hochsensibilität ist keine Krankheit – sie ist eine Wahrnehmung des Menschen auf intensive Art und Weise.

Seelenflüstern nach der Methode der MRP ist eine wunderbare Möglichkeit, die Fähigkeiten von Hochsensiblen zu entfalten.